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Ein Hufgeschwür bei Pferden, kaum ein Begriff löst bei mir eine so direkte Assoziation aus. Das Bild meines eigenen Pferdes, unruhig auf drei Beinen stehend, während das vierte wie von Schmerz gezeichnet in der Luft hängt. Sonst kommt sie mir immer zusammen mit den anderen Pferden auf der Weide entgegen, doch diesmal blieb sie mitten auf der Weide stehen und schaute nur mit hängendem Kopf in meine Richtung. Die Diagnose traf uns unvorbereitet, obwohl wir wussten, dass Hufgeschwüre keine Seltenheit sind. In den folgenden Wochen wurden Stallbesuche zur Routine aus Sorge und Pflege, und ich lernte schnell, dass die persönliche Erfahrung mit dieser Krankheit ein ganz anderes Verständnis schafft, als es jede noch so detaillierte Beschreibung vermag.
Diese Erfahrung möchte ich nutzen, um dir, lieber Leser, nicht nur einen Einblick in die Behandlung und Prävention zu geben, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung zu schärfen. Es geht mir darum, Wissen aus erster Hand zu teilen, nicht nur, was in Büchern steht, sondern was im täglichen Umgang mit einem betroffenen Pferd erlebt wird. Von der ersten Vermutung über die Bestätigung der Diagnose bis hin zu den langen Tagen der Genesung.
Die ersten Anzeichen: Wie wir das Hufgeschwür bei Pferden entdeckten
An jenem Tag war alles anders. Wie gewohnt traf ich im Stall ein, griff nach dem Halfter und spazierte zur Weide, um mein Pferd zu holen. Normalerweise ist es ein freudiges Ereignis, wenn die Herde mich hört und angelaufen kommt. Aber an diesem Tag fehlte jemand: Mein Pferd. Es stand abseits, mit leicht angehobenem Bein und gesenktem Kopf, und seine Augen schienen Unbehagen zu spiegeln. Zunächst dachte ich mir nichts dabei, doch als ich näher kam und sie zum Stall führte, wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte. Sie wollte nicht auf ein Bein treten und humpelte merklich.
Im Stall angekommen, suchte ich nach offensichtlichen Anzeichen für ihr Unwohlsein, fand jedoch nichts. Also gesellte sie sich vorerst zu unserem Shetlandpony auf den Paddock, damit sie nicht allein sein musste, während ich die Tierärztin anrief. Noch am selben Tag kam sie vorbei.
Die Tierärztin bat mich, meine Stute vorzuführen, einmal im Schritt und einmal im Trab. So konnte sie beurteilen, welches Bein betroffen war und ob etwas offensichtlich nicht stimmte. Dann untersuchte sie das Bein näher, fühlte den Puls, der an diesem Bein stärker war als an den anderen, und zückte dann eine Hufzange. Vorsichtig drückte sie damit an verschiedenen Stellen des Hufes, um auf Druckempfindlichkeit zu testen. Bei einer bestimmten Stelle zuckte meine Stute zusammen. Das war der entscheidende Hinweis: ein Hufgeschwür.
Die Tierärztin vermutete, dass ein übersehener Stein oder ein ähnlich kleiner Fremdkörper, der sich in den Huf gebohrt hatte, die Ursache sein könnte. Es war ein Moment, in dem mir bewusst wurde, wie anfällig Pferde für solche Verletzungen sein können.
Unser Behandlungsplan: Entscheidungen und deren Auswirkungen
Sobald wir wussten, dass ein Hufgeschwür der Übeltäter für die Unruhe unserer Stute war, begannen wir mit dem nächsten Schritt, der Behandlung. Der Tierärztin zufolge war ein sorgfältig abgewogener Behandlungsplan gefragt. Um unserer Stute unnötiges Leid zu ersparen, verabreichte sie zunächst ein Schmerzmittel, stark genug, um die Qual zu lindern, doch ohne Entzündungshemmer, um das natürliche Heilungsvermögen nicht zu unterdrücken.
Es folgte das Anlegen eines speziellen Verbandes (Angussverband), der so um den Huf gelegt wurde, dass dieser auch in Bewegung hielt und beinhaltete ein Material um den Huf, das sich voll Flüssigkeit saugen konnte. Er war so konzipiert, dass er Wärme und Feuchtigkeit im Inneren hielt. Doch der eigentliche Trick bestand in einem Sud, der angemischt wurde, und dann behutsam in den Verband eingegossen wurde. Seine Aufgabe war es den harten Huf zu erweichen und die Entzündung dazu zu bewegen durch den Huf nach draußen zu brechen, also sozusagen zu reifen, oder so aufzuweichen, dass die Stelle ohne Probleme vom Tierarzt oder Schmied geöffnet werden kann. Der Sud wurde täglich neu eingegossen, und zwar für ca. 2-3 Tage.
Die Rolle des Hufschmieds: Ein wichtiger Partner im Heilungsprozess
Als der Moment kam, in dem der Huf unseres Pferdes weich genug war, trat der Hufschmied auf den Plan. Er entfernte das befallene Gewebe, sodass der Eiter seinen Weg nach außen fließen konnte, und formte dabei eine saubere Öffnung, die wir leicht desinfizieren und pflegen konnten.
Direkt danach desinfizierten wir die Stelle und steckten ein Stück Mullbinde in die Öffnung, um neue Verunreinigungen und das Eintreten von Keimen zu verhindern. Dann griffen wir zu einer unkonventionellen, aber effektiven Methode, das weiche Wachs von Mini-Babybells. Durch leichtes Erwärmen passten wir das Wachs an die Form der offenen Stelle am Huf an und versiegelten damit die behandelte Stelle. So schufen wir eine schützende Schicht, die unerwünschte Eindringlinge abhielt. Diesen Prozess wiederholten wir täglich.
Alltag mit einem Hufgeschwür bei Pferden: Management und Pflege
Als wir herausfanden, dass unser Pferd von einem Hufgeschwür betroffen war, standen wir vor der schwierigen Entscheidung, ob es überhaupt noch auf die Weide gehen konnte. Solange der Huf im Angussverband steckte, war das leider nicht möglich. Das bedeutete eine große Veränderung sowohl für mich als auch für meine Stute. Anstatt sie auf der Weide grasen zu lassen, musste ich nun mehrmals am Tag Heu nachlegen, und sie vermisste sicherlich ihre Herde.
Eine Box als Alternative kam nicht infrage, zu groß wäre ihre Unruhe gewesen. So entschieden wir uns, sie gemeinsam mit unserem Shetlandpony auf dem Paddock zu belassen, wo sie zumindest etwas Bewegungsfreiheit hatte.
Täglich bereitete ich den Sud vor, der in den Verband gefüllt wurde, um die Entzündung ‚reifen‘ zu lassen und den Huf weich zu halten. So sollte das Geschwür am unteren Teil des Hufes aufbrechen, nicht am Kronenrand, was die Heilung erschwert hätte und für sie deutlich schmerzhafter gewesen wäre.
Nachdem der Verband entfernt wurde, und der Hufschmied seine Arbeit erledigt hatte, war penible Sauberkeit gefragt. Die Stelle musste ich sauber halten und jeden Tag desinfizieren, wie auch schon zuvor beim Thema Hufpflege angesprochen. Glücklicherweise konnte sie nun auch wieder auf die Weide, was ihr sichtlich guttat. Diese Routine setzten wir fort, bis das Geschwür beinahe verheilt war. Danach reichte es aus, die Stelle mit einem normalen Hufkratzer vor Dreck und Steinen zu reinigen. In dieser Zeit verzichtete ich darauf, sie zu reiten oder sonstige Anstrengungen von ihr zu verlangen, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen.
Diese Phase erforderte viel Geduld und Sorgfalt, aber letztendlich ist es das Wohl unseres Pferdes, das zählt.
Prävention aus Erfahrung: Was wir heute anders machen.
Nach der Erfahrung mit dem Hufgeschwür bei Pferden habe ich meine Routine verändert: Die Hufe meiner Stute prüfe ich nun täglich noch sorgfältiger. Ich achte auf die kleinsten Anzeichen, sei es ein Steinchen oder etwas anderes Ungewöhnliches. Außerdem beobachte ich ihr Verhalten genauer. Jeder Tierbesitzer weiß, manchmal ist äußerlich nichts zu erkennen, aber man spürt, dass etwas nicht stimmt. Dieses Gefühl habe ich im Laufe der Zeit entwickelt und es hat mich bisher nie getäuscht. Es ist wichtig, diesem Instinkt zu vertrauen, denn er kann entscheidend sein, um frühzeitig auf Probleme zu reagieren.
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