Die Vorstellung, den ganzen Tag von prächtigen Pferden umgeben zu sein, Fohlen beim Aufwachsen zuzusehen und vielleicht sogar den nächsten Champion zu züchten – das klingt für viele Pferdeliebhaber wie ein Traumjob. Doch abseits der romantischen Verklärung ist die Pferdezucht harte Arbeit und ein Geschäft, das mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden ist. Die Frage „Wie viel verdient man als Pferdezüchter?“ lässt sich daher nicht pauschal beantworten. Das Einkommen hängt von unzähligen Faktoren ab und unterscheidet sich massiv, je nachdem, ob man als Angestellter in einem Gestüt arbeitet oder den Sprung in die Selbstständigkeit wagt. Während angestellte Pferdezüchter mit einem relativ festen, wenn auch oft bescheidenen Gehalt rechnen können, gleicht das Einkommen selbstständiger Züchter oft einer Achterbahnfahrt zwischen empfindlichen Verlusten und – in seltenen Fällen – beachtlichen Gewinnen. Es ist eine Branche, in der Leidenschaft und Idealismus oft die treibenden Kräfte sind, aber ohne kaufmännisches Geschick und eine realistische Einschätzung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist der Traum schnell ausgeträumt. Dieser Beitrag beleuchtet die verschiedenen Facetten des Verdienstes in der Pferdezucht, von den bestimmenden Faktoren über die Einnahmequellen und Kosten bis hin zu realistischen Gehaltsspannen und Möglichkeiten zur Einkommenssteigerung.
Das Wichtigste auf einen Blick
Das Einkommen als Pferdezüchter variiert extrem. Angestellte verdienen meist zwischen 2.100 € und 2.700 € brutto monatlich, mit Potenzial nach oben durch Qualifikation und Erfahrung. Selbstständige Züchter hingegen sehen sich einer großen Unsicherheit gegenüber: Ihr Verdienst hängt stark von Faktoren wie der Qualität der Pferde, den Verkaufserlösen und dem Kostenmanagement ab. Hohe laufende Kosten für Futter, Tierarzt und Infrastruktur sowie ein oft benötigtes Startkapital von über 500.000 € machen die Selbstständigkeit zu einer finanziellen Herausforderung. Viele Züchter können von der Zucht allein nicht leben und sind auf zusätzliche Einnahmequellen wie Pensionspferdehaltung, Reitunterricht oder einen landwirtschaftlichen Betrieb angewiesen. Die Spanne reicht von Verlusten bis zu moderaten Gewinnen, nur wenige erzielen mit Spitzenpferden hohe Einkünfte.
- Angestellte Pferdezüchter: Realistisches Bruttogehalt ca. 2.100 € – 2.700 € / Monat.
- Selbstständige Pferdezüchter: Einkommen stark schwankend (Verlust bis > 1.500 € / Monat möglich).
- Hohe Kosten: Futter, Tierarzt, Hufschmied, Stall, Personal sind erhebliche Posten.
- Vielfältige Einnahmequellen: Pferdeverkauf, Decktaxen, oft ergänzt durch Pension, Unterricht etc.
- Erfolgsfaktoren: Qualität der Zuchtpferde, Abstammung, Management, Marketing.
- Hohes Startkapital: Für Selbstständige oft über 500.000 € notwendig.
- Zweites Standbein: Für viele selbstständige Züchter finanziell unverzichtbar.
Welche Faktoren bestimmen das Einkommen eines Pferdezüchters?
Das Einkommen eines Pferdezüchters ist kein fester Wert, sondern das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Einflüsse. Der wohl grundlegendste Faktor ist die Art der Tätigkeit: Ist man angestellt oder selbstständig? Als Angestellter in einem Gestüt oder Zuchtbetrieb hat man in der Regel ein festes Monatsgehalt, das von der Berufserfahrung, der Qualifikation (z.B. abgeschlossene Ausbildung als Pferdewirt/in Zucht, Pferdewirtschaftsmeister/in) und der Betriebsgröße abhängt. Auch die Region spielt eine Rolle – in Süddeutschland liegen die Gehälter tendenziell etwas höher als im Norden oder Osten. Hier bewegt man sich in einem relativ kalkulierbaren Rahmen. Ganz anders sieht es für selbstständige Züchter aus. Ihr Einkommen ist direkt an den Erfolg ihres Betriebs gekoppelt. Hier entscheiden die Qualität der gezüchteten Pferde, deren Abstammung und potenzielle Leistungsfähigkeit maßgeblich über die erzielbaren Verkaufspreise und damit über den Umsatz. Ein exzellenter Ruf, aufgebaut über Jahre durch erfolgreiche Nachzucht, kann Türen öffnen und höhere Preise rechtfertigen. Nicht zu unterschätzen sind aber auch die unternehmerischen Fähigkeiten: Gutes Management, Kostenkontrolle und Vermarktungsgeschick sind essenziell.
Faktor | Einfluss auf Angestellte | Einfluss auf Selbstständige |
---|---|---|
Anstellungsverhältnis | Festgehalt, soziale Absicherung | Direkte Abhängigkeit vom Geschäftserfolg, hohes Risiko |
Qualifikation/Bildung | Höheres Gehaltspotenzial (z.B. Meistertitel bis ca. 4.200 €) | Bessere Zuchtentscheidungen, höhere Reputation |
Erfahrung | Steigendes Gehalt, mehr Verantwortung | Effizienteres Management, besseres Netzwerk |
Region | Leichte Gehaltsunterschiede | Einfluss auf Kosten (Pacht etc.) und Marktnachfrage |
Zuchtqualität/Abstammung | Indirekt (Reputation des Betriebs) | Entscheidend für Verkaufspreise und Erfolg |
Managementfähigkeiten | Beeinflusst Effizienz der Arbeit | Kritisch für Wirtschaftlichkeit, Kosten, Marketing |
Netzwerk/Reputation | Kann Jobchancen verbessern | Sehr wichtig für Verkäufe, Deckkunden, Kooperationen |
Bei selbstständigen Züchtern kommen weitere, sehr spezifische Faktoren hinzu. Die Wahl der richtigen Blutlinien und Anpaarungen ist eine Wissenschaft für sich und kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Zeigen die Nachkommen bereits Erfolge im Sport, steigert das den Wert der Zucht erheblich. Doch selbst das beste Pferd verkauft sich nicht von allein. Ein professionelles Marketing – von hochwertigen Fotos und Videos bis zur Präsenz auf relevanten Plattformen und Veranstaltungen – ist unerlässlich. Genauso wichtig ist das persönliche Verkaufsgeschick und ein gutes Netzwerk in der Reitsportszene. Trends spielen ebenfalls eine Rolle: Bestimmte Pferderassen, Farben oder Disziplinen können zeitweise besonders gefragt sein. Nicht zuletzt ist die Gesundheit der Zuchttiere und Fohlen ein permanenter Unsicherheitsfaktor. Ein krankes Fohlen oder eine Zuchtstute, die nicht aufnimmt, kann schnell zu erheblichen finanziellen Einbußen führen. All diese Aspekte verdeutlichen das hohe unternehmerische Risiko, das selbstständige Pferdezüchter tragen.
Einnahmequellen: Womit verdienen Pferdezüchter ihr Geld?
Die offensichtlichste Einnahmequelle für Pferdezüchter ist der Verkauf der gezüchteten Pferde. Das Spektrum reicht hier vom gerade abgesetzten Fohlen über angerittene Jungpferde bis hin zu fertig ausgebildeten Sport- oder Freizeitpartnern. Die Preise variieren dabei enorm: Ein Fohlen kann je nach Abstammung, Qualität und Rasse zwischen wenigen hundert Euro und fünfstelligen Beträgen kosten – bei absoluten Spitzenabstammungen sind sogar noch höhere Preise möglich. Ähnlich verhält es sich bei älteren Pferden, deren Preis stark vom Ausbildungsstand, Erfolgen und der Gesundheit abhängt. Eine weitere wichtige Einnahmequelle, insbesondere für Betriebe mit eigenen Hengsten, sind die Decktaxen. Hengsthalter stellen ihre Hengste anderen Züchtern zur Verfügung und erhalten dafür eine Gebühr. Die Höhe der Decktaxe richtet sich nach der Qualität, den Eigenleistungen und der Vererbungsleistung des Hengstes. Auch der Verkauf von Zuchtstuten oder sogar Embryonen (mittels Embryotransfer) kann zum Einkommen beitragen. Doch die Realität sieht oft so aus, dass diese Kerngeschäfte allein nicht ausreichen, um einen Zuchtbetrieb wirtschaftlich zu führen.
- Verkauf von Fohlen und Jungpferden: Die primäre Einnahmequelle, Preise stark abhängig von Qualität und Abstammung.
- Verkauf von ausgebildeten Reit- oder Sportpferden: Potenziell höhere Erlöse, aber auch höhere Kosten für Aufzucht und Ausbildung.
- Verkauf von Zuchtstuten: Gelegentliche Einnahme durch Verkauf von Stuten, die nicht mehr (optimal) in die eigene Zucht passen.
- Decktaxen von eigenen Hengsten: Lukrativ bei erfolgreichen und gefragten Vererbern.
- Embryotransfer: Verkauf von Embryonen oder Trächtigkeiten aus hochwertigen Stuten.
- Pensionspferdehaltung: Einstellen fremder Pferde generiert regelmäßige Einnahmen und kann helfen, Fixkosten zu decken.
- Reitunterricht und Beritt: Zusätzliche Dienstleistungen, die oft angeboten werden, um das Einkommen zu stabilisieren.
- Organisation von Lehrgängen/Veranstaltungen: Nutzung der eigenen Anlage für Kurse oder kleine Turniere.
- Landwirtschaftliche Nebeneinkünfte: Verkauf von selbst produziertem Heu oder Stroh.
- Beratungsdienstleistungen: Expertise in Zucht, Haltung oder Ausbildung anbieten.
Um die Wirtschaftlichkeit zu sichern, müssen viele Züchter ihre Einnahmequellen diversifizieren. Die Pensionspferdehaltung ist eine häufige Ergänzung, da sie für regelmäßige monatliche Einnahmen sorgt und die vorhandene Infrastruktur (Stallungen, Weiden, Reitplatz) besser auslastet. Oft werden auch Reitunterricht oder der Beritt von Pferden angeboten. Diese Dienstleistungen können nicht nur das Einkommen aufbessern, sondern auch potenzielle Kunden für die eigenen Zuchtprodukte auf den Hof bringen. Manche Züchter nutzen ihre landwirtschaftlichen Flächen nicht nur zur Selbstversorgung, sondern erwirtschaften zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von Heu oder Stroh. Letztlich hängt die Wahl der zusätzlichen Einnahmequellen von den Gegebenheiten des Hofes, der eigenen Qualifikation und den Marktbedingungen ab. Eine kluge Kombination verschiedener Standbeine ist oft der Schlüssel, um die finanziellen Herausforderungen der Pferdezucht zu meistern und ein stabileres Gesamteinkommen zu erzielen.
Die andere Seite der Medaille: Diese Kosten erwarten dich als Züchter
Wer von der Pferdezucht träumt, muss sich der erheblichen Kosten bewusst sein, die damit verbunden sind. Es ist leider eine weit verbreitete Fehleinschätzung, dass sich die Ausgaben hauptsächlich auf den Kauf der Zuchttiere beschränken. Tatsächlich sind es die laufenden Kosten, die das Budget am stärksten belasten und eine sorgfältige Kalkulation erfordern. An erster Stelle stehen hier die Ausgaben für Futter (Kraftfutter, Mineralfutter, Heu/Silage) und Einstreu. Hinzu kommen regelmäßige Kosten für den Hufschmied und den Tierarzt – nicht nur für Routinebehandlungen wie Impfungen und Wurmkuren, sondern auch für zuchtspezifische Untersuchungen (Tupferproben, Ultraschall), Besamungen und leider auch für unvorhergesehene Notfälle oder Krankheiten, die schnell vier- oder fünfstellige Beträge verschlingen können. Die Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur – Stallgebäude, Zäune, Reitplatz, Weidepflege – dürfen ebenfalls nicht unterschätzt werden. Wer Personal beschäftigt, muss Gehälter und Sozialabgaben einplanen. Versicherungen, insbesondere die Betriebshaftpflicht und eventuell Tierlebensversicherungen für wertvolle Zuchttiere, sind weitere feste Ausgabenposten.
Kosten im Überblick
Die finanzielle Belastung in der Pferdezucht ist enorm und setzt sich aus vielen verschiedenen Posten zusammen. Eine detaillierte und realistische Kostenplanung ist unerlässlich für den wirtschaftlichen Betrieb.
- Laufende Betriebskosten: Futter (Heu, Kraftfutter), Einstreu, Wasser, Strom – die täglichen „Verbrauchsmaterialien.
- Tiergesundheit: Regelmäßige Tierarztbesuche (Impfungen, Entwurmungen, Zahnkontrolle), Hufschmied; Zuchtspezifisches (Besamung, Trächtigkeitskontrollen); Notfälle (Koliken, Verletzungen).
- Zuchtspezifische Kosten: Decktaxen (falls kein eigener Hengst), Kosten für die künstliche Besamung, Tupferproben, Fohlenregistrierung, Verbandsbeiträge.
- Infrastruktur: Miete oder Abschreibung und Unterhalt für Stall, Reithalle, Koppeln; Reparaturen an Zäunen, Tränken etc.
- Personal: Gehälter und Sozialversicherungsbeiträge für Stallpersonal, Bereiter oder Bürokräfte.
- Vermarktung: Kosten für professionelle Fotos/Videos, Website, Anzeigen, Turniervorstellungen, Auktionsgebühren.
- Versicherungen: Betriebshaftpflicht, Tierlebensversicherung, eventuell Rechtsschutz oder Maschinenversicherung.
- Verbandsbeiträge und Gebühren: Mitgliedschaften in Zuchtverbänden, Gebühren für Eintragungen etc.
Die Summe dieser Kosten kann schnell Dimensionen erreichen, die Laien überraschen. Für einen mittelgroßen Zuchtbetrieb sind monatliche Ausgaben von 10.000 Euro und mehr keine Seltenheit, abhängig von der Anzahl der Pferde, dem Standort und dem betrieblichen Standard. Das bedeutet, dass entsprechend hohe Einnahmen generiert werden müssen, nur um die Kosten zu decken – von einem Gewinn ist da noch nicht die Rede. Besonders für selbstständige Züchter kommt die Hürde des Startkapitals hinzu. Der Kauf oder die Pacht einer geeigneten Anlage, der Erwerb von qualitativ hochwertigen Zuchtstuten und die Anschaffung notwendiger Maschinen und Geräte erfordern oft eine Investition im sechsstelligen Bereich; 500.000 Euro sind hier schnell erreicht oder überschritten. Ein solider Finanzplan, der alle fixen und variablen Kosten berücksichtigt, sowie ausreichende Liquiditätsreserven für unvorhergesehene Ereignisse oder schlechte Verkaufsjahre sind daher überlebenswichtig. Die Kosten pro Pferd und Monat können leicht mehrere hundert Euro betragen – eine Summe, die auch dann anfällt, wenn gerade kein Fohlen verkauft wird.
Gehaltsspannen in der Pferdezucht: Was ist realistisch?
Bei der Betrachtung der Verdienstmöglichkeiten muss klar zwischen angestellten und selbstständigen Pferdezüchtern unterschieden werden. Für Angestellte, die eine Ausbildung als Pferdewirt/in mit Schwerpunkt Zucht absolviert haben, bewegt sich das Einstiegsgehalt oft in einem Bereich zwischen 2.130 € und 2.240 € brutto pro Monat. Dies deckt sich in etwa mit den Gehältern vergleichbarer Berufe wie dem Pferdewirt Haltung und Service oder Reiten, wo Spannen von 2.000 € bis 2.700 € brutto üblich sind, abhängig von Berufserfahrung, Verantwortungsbereich, Betriebsgröße und Region. In Süddeutschland (z.B. Baden-Württemberg, Hessen) sind die Gehälter tendenziell etwas höher. Das entsprechende Jahresgehalt liegt damit meist zwischen 24.900 € und 32.400 € brutto. Mit steigender Erfahrung und zusätzlicher Qualifikation, insbesondere dem Pferdewirtschaftsmeister-Titel, sind auch höhere Gehälter möglich. In Leitungspositionen oder spezialisierten Funktionen können durchaus bis zu 3.500 € oder in Einzelfällen sogar bis zu 4.200 € brutto monatlich erreicht werden. Der Vorteil liegt hier klar im regelmäßigen, planbaren Einkommen und der sozialen Absicherung.
Vorteile Angestellter
- Regelmäßiges, planbares Bruttogehalt
- Sozialversicherungspflicht (Kranken-, Renten-, Arbeitslosenversicherung)
- Geregelte Arbeitszeiten (zumindest theoretisch, Überstunden sind häufig)
- Kein direktes unternehmerisches Risiko
- Bezahlter Urlaubsanspruch
- Möglichkeit zur Weiterbildung und Spezialisierung
Nachteile Angestellter / Realität Selbstständiger
- Verdienstgrenze nach oben relativ klar definiert (Angestellter)
- Weniger eigener Gestaltungsspielraum bei Zuchtentscheidungen (Angestellter)
- Hohes unternehmerisches Risiko (Selbstständiger)
- Einkommen stark schwankend, oft gering oder sogar Verlust (Selbstständiger)
- Hoher Kapitaleinsatz und laufende Kosten (Selbstständiger)
- Enorme Arbeitsbelastung, oft weit über 40 Std./Woche, wenig Freizeit (Selbstständiger)
- Volle Verantwortung für alle Aspekte des Betriebs (Selbstständiger)
Ganz anders stellt sich die Situation für selbstständige Pferdezüchter dar. Hier eine realistische Gehaltsspanne anzugeben, ist extrem schwierig, da die Schwankungen immens sind. Viele Züchter berichten offen, dass sie von der Pferdezucht allein kaum leben können. Die hohen laufenden Kosten fressen einen Großteil der Einnahmen auf. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der monatliche Verdienst nach Abzug aller Kosten bei 0 € bis 1.500 € liegt – oder sogar im negativen Bereich endet, was bedeutet, dass der Züchter Geld zuschießen muss. In guten Jahren, wenn beispielsweise ein vielversprechendes Fohlen zu einem hohen Preis verkauft werden kann, mag der Verdienst deutlich höher ausfallen, doch darauf ist kein Verlass. Nur eine kleine Minderheit von Züchtern, die über herausragende Zuchttiere verfügen, deren Nachkommen international im Sport erfolgreich sind und die über exzellente Vermarktungsfähigkeiten verfügen, können wirklich hohe Gewinne erzielen. Für die Mehrheit bleibt die Pferdezucht eher eine Leidenschaft, die durch Nebeneinkünfte (Landwirtschaft, Pensionspferde, Reitunterricht) oder das Einkommen eines Partners quersubventioniert werden muss. Die wirtschaftliche Realität ist oft ernüchternd.
Lässt sich der Verdienst als Pferdezüchter steigern?
Die gute Nachricht ist: Ja, es gibt durchaus Möglichkeiten, das Einkommen als Pferdezüchter zu verbessern, sowohl im Angestelltenverhältnis als auch in der Selbstständigkeit. Für Angestellte führt der Weg zu einem höheren Gehalt meist über Weiterbildung und Spezialisierung. Der Abschluss zum Pferdewirtschaftsmeister mit Schwerpunkt Zucht ist hier ein klassischer Schritt, der nicht nur die fachliche Kompetenz vertieft, sondern auch die Übernahme von Leitungsfunktionen ermöglicht und sich entsprechend im Gehalt niederschlägt. Auch Spezialisierungen in gefragten Bereichen wie Besamungstechnik, Embryotransfer oder Fohlenaufzucht können die Verhandlungsposition verbessern. Mehr Berufserfahrung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, zahlen sich ebenfalls aus. Manchmal kann auch ein Wechsel zu einem größeren, renommierteren oder zahlungskräftigeren Betrieb eine Gehaltssteigerung bedeuten. Nicht zuletzt spielt auch das eigene Verhandlungsgeschick bei Gehaltsgesprächen eine Rolle.
- Qualitätssteigerung der Zucht: Investition in exzellente Zuchtstuten mit bewährten Blutlinien und Auswahl von Hengsten mit hoher Eigen- und Vererbungsleistung.
- Spezialisierung: Fokus auf eine bestimmte Rasse, Disziplin (z.B. hochspezialisierte Dressur- oder Springpferde) oder eine Marktnische (z.B. seltene Farben, Ponys für den Spitzensport).
- Professionelles Marketing & Vermarktung: Erstellung hochwertiger Verkaufsunterlagen (Fotos, Videos), aktive Online-Präsenz (Website, Social Media), gezielte Teilnahme an relevanten Schauen, Körungen und Auktionen.
- Netzwerkpflege: Aufbau und Pflege von Kontakten zu Reitern, Trainern, potenziellen Käufern, anderen Züchtern und Verbänden – oft entscheidend für den Verkaufserfolg.
- Optimierung der Ausbildung: Jungpferde nicht nur aufziehen, sondern auch altersgerecht anreiten und ausbilden, um einen höheren Mehrwert und bessere Verkaufspreise zu erzielen.
- Diversifizierung der Einnahmequellen: Zusätzliche Angebote schaffen (Pensionsplätze, Reitunterricht, Beritt, Lehrgänge), um Fixkosten zu decken und das Gesamteinkommen zu stabilisieren.
- Konsequentes Kostenmanagement: Laufende Überprüfung und Optimierung aller Ausgabenposten, effiziente Arbeitsabläufe, strategische Investitionen.
- Aufbau einer Züchtermarke: Sich einen Namen machen durch konstante Qualität, Transparenz und guten Service, um Vertrauen bei Käufern aufzubauen und höhere Preise durchzusetzen.
Für selbstständige Züchter sind die Hebel zur Einkommenssteigerung vielfältiger, aber auch anspruchsvoller. Der wichtigste Faktor ist und bleibt die Qualität der Pferde. Kontinuierliche Investitionen in hochwertige Stuten und die sorgfältige Auswahl der Hengste sind die Basis. Eine klare Spezialisierung kann helfen, sich in einem gesättigten Markt zu positionieren. Entscheidend ist jedoch die Vermarktung: Die besten Pferde nützen nichts, wenn niemand davon erfährt. Professionelles Marketing und der Aufbau eines starken Netzwerks sind unerlässlich. Die Ausbildung der Jungpferde bietet ebenfalls Potenzial: Gut angerittene oder bereits turniererfahrene Pferde erzielen deutlich höhere Preise als rohe Nachzucht. Parallel dazu ist ein strenges Kostenmanagement Pflicht. Viele Züchter steigern ihre Wirtschaftlichkeit durch die bereits erwähnte Diversifizierung, indem sie zusätzliche Dienstleistungen anbieten. Langfristig zahlt sich der Aufbau einer starken Züchtermarke aus, die für Qualität und Vertrauen steht. All dies erfordert jedoch Geduld, strategisches Denken, unternehmerisches Geschick und nicht zuletzt auch das nötige Quäntchen Glück, denn die Arbeit mit Lebewesen birgt immer Unwägbarkeiten.
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